Betreten auf eigene Gefahr- Wolfsbau im Brut

13 Apr


Wer diese Woche das Brut betritt, wundert sich vielleicht, warum nun in der Ecke  ein großer Haufen aus  Blättern und Erde liegt, und wird diesem Umstand weiter keine Beachtung schenken. Stattdessen wird man sich vielleicht der Wandzeitschrift „Exilant-Öffentlich versteckt“ zuwenden, ein bisschen schmökern..

So geht es mir, während ich im Brut auf die 21 Uhr Vorstellung warte. Vertieft in die Zeitschrift, zerrt dann auf einmal ein zartes Gejaule meine Aufmerksamkeit zurück in den Raum. Leicht verwundert blicke ich zurück zum Erdhaufen, von dem die Geräusche offensichtlich ausgehen.

Beim genauen Betrachten bemerke ich dann, dass der Dreckhaufen einen Eingang besitzt. Daneben steht ein Fernseher, der scheinbar das Innere der Höhle zeigt. Hunde, nein, Wölfe, die ihr Zuhause miteinander teilen. Jaulende Babies, eine Wolfsmutter.

Doch halt, es gibt noch etwas zu entdecken: Die säugende Mutter hat menschliche Brüste, einen menschlichen Körper… Und ob es sich bei den Babies um echte Wolfsbabies handelt, dessen bin ich mir dann bald auch nicht mehr so sicher.

Mir wir klar, dass ich gerade die „Wolfsbau-Installation“ zum Thema des Stückes „Furry Species“ ansehe. Süß irgendwie. Ich kämpfe ein wenig mit mir, dann blicke ich doch in den Höhleneingang, obwohl der offensichtlich zu klein ist, um ein Publikum zu fassen. Klar, dass dort nicht wirklich eine nackte Frau mit Wolfsmaske drin sitzt und wartet, dass man sie besucht. Aber sicher sein möchte ich trotzdem irgendwie.

Während sich der Raum füllt, gibt es weitere verwunderte Blicke in den Höhleneingang. Den Besuchern stehen Fragen ins Gesicht geschrieben wie „Hat mich jetzt jemand dabei beobachtet, wie ich da hinein geschaut habe?“ und „Was ist das?“

Während der Raum sich weiter füllt, geht das Wolfsgejaule dann langsam im Gesprächslärm unter.

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